Stella Adler Meet SourceTuning

Stella Adler vertritt den Ansatz in der szenischen Arbeit ausschließlich in Handlungen zu denken. Ein Prinzip ihrer Technik ist: „Gefühle sind das Nebenprodukt von Handlungen auf eine bestimmtes Ziel hin.“ Es geht also nicht darum Gefühle zu produzieren. Diese entstehen, genau wie im SourceTuning, quasi von selbst wenn ich in einer bestimmten Art von Bewegung bin. Jedes Wort, jede Pause wird mit Tun unterlegt, mit „psychophysischen Gesten“. Die Technik  bewahrt Schauspieler*innen davor, zu zuständlich zu werden und ermöglicht, mehr aktiven Einfluss auf die Szene zu nehmen.

Meine Technik SourceTuning nährt sich aus der Kreativität und körperlichen Intelligenz von Schauspieler*innen. Sie zeichnet sich aus durch große Leichtigkeit und ermöglicht ein hohes Maß an Tiefe und Emotionalität. Es ist möglich,z.B.  in Abgründe einer Rolle  schnell ein und  auch wieder auszusteigen. Diese Merkmale, die ein freudvolles Spiel ermöglichen, zeichnet auch die Stella Adler Technik aus.

Als ich vor vielen Jahren die Stella Adler Technik kennenlernte, spürte ich sofort die Verwandtschaft zu der Improvisationsarbeit die ich bei Olivia Rüdinger kennenlernen durfte. Sie bediente sich auch Ansätzen aus der Tschechov, die wiederum die Grundlage von Stella Adler war. Entsprechend leicht fiel es mir, diese Technik zu verstehen und anzuwenden. Mit tat es gut, eine Weile mit dieser Technik zu arbeiten, um das Repertoire von möglichen Gesten und Handlungen zu erforschen und das Prinzip des differenzierten szenischen Handelns zu verinnerlichen.

Ich kehrte dann allerdings wieder zu meiner Arbeit zurück, weil sie für meinen Geschmack mehr künstlerische Freiheit bot und nicht so sehr die Gefahr bot, mit zu viel Struktur wieder zu sehr im Kopf zu landen.